Im Film „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ suchen die Zwerge zusammen mit Bilbo Beutlin mit einem Schlüssel die Eingstür zum Berg Erebor, die sich dann schließlich im mystischen Mondlicht zeigt und dadurch den Eintritt ermöglicht.
Auch der reiche Mann aus dem Evangelium (Mk 10, 17–27) sucht einen Eingang: den zum Himmelstor und er fragt sich, ob sein Schlüssel dort passt. Er wendet sich an Jesus und will wissen, wie die Zulassungsbedingungen zum ewigen Leben sind. Jesus entgegnet darauf, dass er doch wohl die Gebote kenne, worauf der Mann antwortet: „Alles klar. Daran scheitert es bei mir nicht, da ich das doch mein ganzes Leben lang schon befolge.“ Doch Jesus will mehr. Er fügt hinzu:
„Eines fehlt dir noch. Geh, verkaufe, was du hast, gib es den Armen
(Mk 10,21)
und du wirst einen Schatz im Himmel haben;
dann komm und folge mir nach!“
Puh – so denke ich mir im ersten Moment. Sind das nicht Zulassungsbedingungen, die dieser Mann niemals erreichen kann!? Ist der Anspruch nicht zu hoch!? Das schafft der doch niemals!?
Und nochmals erhöht Jesus das Pensum, wenn er meint:
Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen!
(Mk 10,24-25)
Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr,
als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.
Kein Wunder, dass die Jünger da voll von der Rolle sind und ihn entsetzt anschauen, wie es meine Schüler tun, wenn ich ihnen eine Probe ankünde. Doch dann folgt der wichtige und verändernde point of return, wenn Jesus auf den Schlüssel zum Himmelreich verweist, indem er klarstellt:
Für Menschen ist das unmöglich,
(Mk 10,27)
aber nicht für Gott;
denn für Gott ist alles möglich.
Na, da haben wir wohl den richtigen Schlüssel zum Himmelreich gefunden! Es ist die Liebe Gottes selbst. Wir Menschen werden sie zwar nie gänzlich verstehen, aber vielleicht spüren. Sie ist wie die mystische Tür bei „Smaugs Einöde“. Sie ist nicht auf den ersten Blick sichtbar und braucht einen besonderen Zugang, um sie zu entdecken.