Eine große Predigt gibt es von mir heute nicht hier, vielmehr ich einmal in nicht perfekten Reimen zitier`.
„Ich denke, also bin ich“, so einst der Dichter Renè Descartes sprach. Doch dachte er wohl kaum darüber nach, dass einst die Leute nicht mehr wollten denken, sondern sich ließen von anderen Meinungen lenken.
„Lieber mal schnell schauen, was da die Anderen schreiben auf Facebook, Insta und Twitter und sei es auch nur ein reines Meinungsgewitter.
Der Mensch von heute nicht mehr gerne nutzt sein eigenes Hirn – kann sein, dass sich darin auch nur noch befindet ein Stück Zwirn.
Schaut man sich dieser Tage in der Welt so um, kommt man um diese Ansicht gar nicht drum rum.
Ein Putin meint, er wär` der größte Held, doch schadet er mit seinem Tun nur der ganzen Welt.
So oft die Mächtigen meinen, es gäbe nur sie – Fehler machen können die Anderen – sie aber ja bekanntlich nie.
Ob Putin, Xi Jinping oder Kim Jung-un – das, was sie preisgeben ist geistiger Dung.
Geistige Meisterwerke sie jedenfalls vollbringen nicht. – Höre ich sie sprechen, so denke ich mir: „Du bist doch auch nur ein kleiner Wicht.“
Und doch: So viele fallen auf sie rein und sind mit ihren Meinungen nicht allein.
In Zeiten von Copy and Paste so mancher Mist ist überall zu lesen. Eigenes Denken gehört wohl scheinbar so oft nicht mehr zum menschlichen Wesen.
„Jeder denkt daran, die Welt zu verändern, aber niemand denkt daran, sich selbst zu verändern.“ – Das tat der russische Schriftsteller Tolstoi kund. – Auch heute noch reden sich Menschen mit gleicher Intention den Mund nur wund.
Es will einfach nicht in den Kopf rein, dass es liegt an dir. – Doch nur, wenn du bereit bist den Anfang zu machen, wird aus dem „dir“ ein „Wir“ erwachen.
„Viele dachten wie wir!“ – so Sophie Scholl dereinst sprach. Doch nur so Wenige folgten ihren Worten nach.
Braune Gedanken gibt’s leider bis heute – kundgetan von einer schwarzgekleideten Meute.
Auf andere mit Taten und Worten einzudreschen, das halten sie für große Kunst. – Ansonsten fallen sie nur auf durch ihren miefigen Dunst.
„Denken, das darf durchaus sein“ – wirft Jesus Sirach da deutlich in der heutigen Ersten Lesung ein.
Und ja: er hat wohl wirklich recht mit dem, was er sagt:
„Des menschlichen Denkens Unrat bleibt allein zurück im Sieb“ – und verpasst damit Querdenkern einen deutlichen Hieb.
Sie, die sie manchmal gar haben einen Aluhut, um den Kopf zu bedecken, brauchen sich nicht wundern, wenn sie bei Anderen damit anecken.
Das durchlöchterte Sieb für den Kopf als Schutz, verdeckt nicht, was da ist im Hirn für Schmutz.
„Es ist mir egal, was Sie denken, es sei denn, es geht um mich.“, sprach Kurt Cobain, der amerikanische Rocksänger aus, und machte aus seiner Ansicht keinen Hehl draus.
Er will nicht, dass andere für ihn denken und seine Gedanken lenken. Ich kann ihn gut versteh`n – denn auch ich lass mir nicht gerne die Worte verdreh`n.
Ein Wörtchen anders, was ist da schon dabei? – Und im Nu bist du mittendrin im Einheitsbrei.
Der streicht das und ergänzt wie er will, und schon du bist ganz schön still.
Denn, was dir Andere in den Mund gelegt haben, das musst auf einmal du ausbaden.
Drum hat Jesus im Evangelium schon recht, wenn er sagt: „Auf den Balken im eigenen Auge“ musst du schau`n und nicht auf die Splitter im Auge des Anderen bau`n.
Beginne also lieber im eigenen Herzen aufzuräumen und schau nicht auf den Anderen mit seinen Bäumen.
Die Baustellen im eigenen Leben reichen aus, da muss man nicht noch auf Großbaustellen des Anderen raus.
Man kann also sagen, Jesus spricht heute einmal der deutlichen Worten, auf dass sie ankommen mögen an allen Orten.
Ich schließe nun mit meinen Reimen und lass Zeit zu denken darüber nach. Mal sehen, ob später noch einer weiß, worüber ich heute sprach.
Amen. Helau!
